So bereitest du dich optimal auf die Gehaltsverhandlung vor

Den Schulabschluss hast du in der Tasche und jetzt geht es darum, eine adäquate Stelle zu finden, bei der du dein erstes eigenes Geld verdienst. Vielleicht bist du auch schon vor längerer Zeit in das Berufsleben eingestiegen, hast die ersten Monate oder Jahre ein festes Gehalt bezogen und denkst jetzt, es ist an der Zeit, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. In beiden Fällen geht es darum, mit dem Vorgesetzten clever zu verhandeln und finanziell das Beste für sich herauszuholen. Das ist sicher keine leichte Situation, schließlich führt man solche Gespräche nicht tagtäglich. Du kannst aber im Voraus einiges dafür tun, um optimal vorbereitet in diese Situation mit deinem Vorgesetzten zu gehen. Und wenn dein Chef gar nicht mit sich reden lässt, kannst du ihm anstelle einer Gehaltserhöhung ebenso vorteilhafte Alternativen vorschlagen.

 

Tipps zur Vorbereitung, bevor du in das Berufsleben einsteigst

Als Berufsneueinsteiger ist es oft schwer, ein bestimmtes Gehalt und damit die Arbeitsleistung zu bestimmen. Schließlich hast du in diesem Fall weder die Erfahrung noch konkrete Vergleichswerte. Es gibt aber gewisse Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst:

  • Die Branche: In einem ersten Schritt entscheidet die Berufsbranche darüber, wie hoch dein Einstiegsgehalt sein kann. Ingenieure, Wirtschaftsinformatiker oder Juristen verdienen beispielsweise mehr als Geisteswissenschaftler und können daher von Anfang an mehr verlangen.
  • Der Abschluss: Mit einem Master-Studiengang kannst du grundsätzlich ein höheres Gehalt erwarten als mit einer schulischen Berufsausbildung.
  • Die Unternehmensgröße: Größere Konzerne haben eine ganz andere Finanzpower als kleine Mittelständler und können ihren Mitarbeitern in der Folge mehr bezahlen.
  • Deine Skills: Du hast während deiner Ausbildung schon viel praktische Erfahrung gesammelt? Dann solltest du deinem Chef unbedingt von absolvierten Praktika, einer Werkstudententätigkeit oder einem Ehrenamt berichten. Daran erkennt er wertvolle Soft Skills deiner Person. Diese kann er zielführend in seinem Unternehmen einsetzen, was er sich sicher auch etwas kosten lässt.

 

Um eine realistische Vorstellung zu bekommen, kannst du verschiedene Quellen heranziehen, welche dir die Durchschnittsgehälter für deine Branche verraten. Dazu gehören beispielsweise:

 

Wenn du schon eine Weile dabei bist

Du hast schon eine Zeit lang gute Leistung für das Unternehmen erbracht. Natürlich möchtest du, dass das dann entsprechend entlohnt wird. Wenn du deinen Chef nach einer Gehaltserhöhung fragen möchtest, kannst du dir im Vorfeld folgende Gedanken machen:

  • Überlege dir gut, zu welchem Termin du das Gespräch führen möchtest. Optimal ist der Zeitpunkt nachdem du beispielsweise ein Projekt erfolgreich abgeschlossen hast oder es dem Unternehmen insgesamt wirtschaftlich gut geht. Wenn du vor der jährlichen Budgetplanung auf deinen Chef zugehst, erleichterst du ihm außerdem die Planung und er wird einer Gehaltserhöhung vielleicht eher zustimmen.
  • Du hast neue Kunden für das Unternehmen gewonnen? Du hast das Management für ein Projekt erfolgreich übernommen? Du hast an der Verbesserung einzelner Projekte mitgewirkt? Lege dir gedanklich die Erfolge zurecht, die du im Unternehmen schon erreicht hast und trage diese deinem Chef vor. Damit führst du ihm klar vor Augen, warum du es verdient hast, mehr Gehalt zu bekommen.
  • Überlege dir eine konkrete Summe, die du deinem Chef vorschlagen kannst, beziehungsweise einen Verhandlungsspielraum. So kennst du dein Ziel genau und kannst selbstbewusst auftreten.
  • Tipp: Benutze im Gespräch besser das Wort „Gehaltsanpassung“, „Erhöhung“ kann eventuell schnell abschreckend wirken.

 

Welche Alternativen kannst du deinem Chef vorschlagen?

Dein Chef lässt sich für eine Gehaltserhöhung nicht gewinnen? Dann kannst du ihm verschiedene Alternativen vorschlagen, die für dich ebenso vorteilhaft sein können. Das können beispielsweise sein:

  • Firmenwagen
  • Firmenfahrrad
  • Smartphone
  • Tankgutscheine
  • Essensschecks zum Einlösen in Restaurants oder Supermärkten
    (interessant, wenn das Unternehmen zum Beispiel keine Kantine hat)
  • Weiterbildungsmaßnahmen


Ist eine Einigung erzielt worden, wird mit der nächsten Lohnabrechnung das neue Gehalt oder andere geldwerte Leistungen ausgewiesen. Diese Abrechnung gilt es zu prüfen, um sich bei Rückfragen direkt an die Buchhaltung wenden zu können. Diese arbeiten heute für die Lohnabrechnung überwiegend mit moderner Software.

Eine besonders häufig genutzte Alternative ist nach wie vor der Firmenwagen. Dabei solltest du allerdings Folgendes beachten: Immer wenn du einen Wagen von der Firma auch privat nutzt, gilt das als geldwerter Vorteil, den du versteuern musst. Entweder kannst du dafür ein Fahrtenbuch führen oder deine privaten Fahrten mit 1% des Bruttolistenneuwagenpreises versteuern. Natürlich möchtest du auch hier finanziell das Beste für dich herausholen. Mithilfe eines kostenlosen Online-Rechners findest du heraus, welche Lösung die lukrativste für deinen Firmenwagen ist.