In Sachsen setzt sich die gymnasiale Oberstufe aus der einjährigen Einführungsphase und der zweijährigen Qualifikationsphase zusammen. Die Qualifikationsphase unterteilt sich in vier Halbjahre (HJ). Die Abiturnote setzt sich aus den Leistungen in den Kursen dieser vier HJ (erster Block) und in den Abiturprüfungen (zweiter Block) zusammen. In der Oberstufe werden 2 Leistungskurse (LK) gewählt, die in den Abiturprüfungen schriftlich geprüft werden. Dazu kommen drei weitere Prüfungen, die aus den Fächern der Grundkurse (GK) gewählt werden. Alternativ kann, anstatt des 5. Prüfungsfaches, auch eine Besondere Lernleistung (BLL) gewählt werden. Die Leistungskurse können aus den Fächern Deutsch, Mathe, Fremdsprache, Geschichte, Physik, Chemie, Kunst, Musik oder Religion gewählt werden, wobei einige der Fächer nur an speziellen Gymnasien als LK wählbar sind. So ist zum Beispiel auch das Fach Sorbisch an einem Gymnasium als LK möglich.
Im ersten Block können maximal 600 Punkte erreicht werden. Hier müssen jedoch mindestens 200 Punkte erreicht werden, um zu den Abiturprüfungen zugelassen zu werden. Im sprachlich/literarisch/künstlerischen Bereich, dem 1. Aufgabenfeld, müssen die Fächer Deutsch, eine fortgeführte Fremdsprache und Kunst oder Musik durchgängig innerhalb der Qualifikationsphase belegt und mit allen Halbjahresleistungen (HJL) eingebracht werden. Falls keine Fremdsprache als LK gewählt wurde, muss innerhalb dieses Aufgabenfeldes noch eine weitere Fremdsprache durchgängig belegt und eingebracht werden. Am sorbischen Gymnasium in Bautzen ist darüber hinaus das Fach Sorbisch durchgehend beleg- und einbringungspflichtig. Im gesellschafts-wissenschaftlichen Bereich müssen die Fächer Geschichte, Erdkunde und Gemeinschaftskunde/Recht/Wirtschaft (GRW) belegt werden. Dabei können Erdkunde und GRW aber durch eines der Fächer Astronomie, Informatik, Philosophie, eine weitere Fremdsprache oder einen fächerverbindenden Grundkurs ersetzt werden. Die drei Fächer aus dem 2. Aufgabenfeld müssen in allen vier HJ belegt und mit allen 4 HJL in die Gesamtqualifikation eingebracht werden. Im mathematisch/naturwissenschaftlich/technischen Bereich werden Mathematik, Physik, Chemie und Biologie belegt und mit den 4 HJL auch eingebracht. Anstelle des Faches Biologie kann jedoch auch ein fächerverbindender Grundkurs mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkt treten. Außerdem muss Sport sowie Religion oder Ethik belegt werden. Auch von diesen beiden Fächern sind die 4 HJL der Qualifikationsphase in die Wertung einzubringen.
Im zweiten Block können maximal 300 Punkte erreicht werden, da jedes der fünf Prüfungsergebnisse vierfach gewertet wird. Um das Abitur zu bestehen müssen mindestens 100 Punkte erreicht werden, was im Durchschnitt 5 Punkte je Abiturprüfungsfach in einfacher Wertung bedeutet. Die ersten drei Prüfungen finden schriftlich in den beiden Leistungskursen sowie einem frei wählbaren Fach statt. In der vierten Prüfung wird, genau wie in der Fünften, mündlich ein frei wählbares Fach geprüft. Das 5. Abiturprüfungsfach kann alternativ aber auch als BLL abgelegt werden. Alle drei Aufgabenfelder müssen durch die fünf Prüfungen abgedeckt werden, dabei sind Deutsch und Mathe verpflichtend zu prüfen.