Ist die Schule vorbei, stellt sich für viele die Frage: Wie geht es nun weiter? Startet man sofort in den Traumberuf oder gönnt man sich eine Selbstfindungsphase? Für viele Menschen gehört ein längerer Aufenthalt im Ausland zu den Dingen, die man im Leben unbedingt getan haben sollte. Wer dabei dennoch die Karriereplanung im Auge behalten möchte, kann beides miteinander kombinieren. Wie wäre es beispielsweise mit einem Auslandsjahr, um praktische Erfahrungen zu sammeln?
 

Wie findet man das richtige Ziel?

Um herauszufinden, in welche Richtung Studien- oder Berufspläne gehen sollen, können Praktika hilfreich sein. Wer nach Ausbildung oder Studium direkt weiß, wohin die berufliche Reise hingehen soll, kann sich direkt auf seinen Traumjob bewerben. Das muss nicht zwingend in Deutschland sein. Bevor man jedoch über ein Auslandsjahr oder sogar das Auswandern nachdenkt, sollte man sich das Ziel gut überlegen. Dabei gilt es, eigene Wünsche zu berücksichtigen und dennoch realistisch vorzugehen.

Entscheide dich für ein Land, das dich interessiert. Gleichzeitig solltest du überlegen, ob du dir den Aufenthalt dort finanziell leisten kannst. Stelle dir ebenso folgende Fragen:

•    Hast du bereits Erfahrungen mit dem jeweiligen Land sammeln können?
•    Traust du es dir zu, die Sprache zu erlernen?
•    Verträgst du das Klima, das in deinem Wunschland herrscht?
•    Möchtest du innerhalb Europas bleiben oder soll die Reise in die Ferne gehen?

Wer seine ersten beruflichen Auslandserfahrungen in der Europäischen Union machen möchte, profitiert von einer erleichterten Organisation. Immerhin hast du überall innerhalb der EU das Recht, eine Stelle zu suchen und deinem Wunschberuf nachzugehen. Interessierst du dich beispielsweise für die spektakuläre Natur und die vielseitige Kultur des nördlichen Italiens, kannst du dir Stellenangebote in Südtirol ansehen.
 

Wie kannst du dich in deinem Wunschland schnell einleben?

Du hast dich für ein Land entschieden, die notwendigen organisatorischen Schritte erledigt und bereits deine Koffer gepackt. Noch bevor die Reise beginnt, empfiehlt es sich, so viele Informationen wie möglich über deinen neuen Aufenthaltsort zu sammeln. Dafür kannst du:

•    Nachrichten aus deinem Wunschland verfolgen,
•    Reiseberichte und Erfahrungsberichte anderer Auswanderer lesen,
•    Dokumentationen anschauen oder
•    in Foren stöbern.

Ebenfalls kann es hilfreich sein, sich bereits zu Hause mit Familie und Freunden auf das neue Leben einzustimmen. Planst du beispielsweise ein Leben im beliebten Urlaubsland Italien, feiere deinen Abschied mit einem mediterranen Abendessen und gutem Wein. Wer es legerer mag, kann zu einer Pizzaparty einladen. Anschließend startest du gut vorbereitet in deinen Auslandsaufenthalt.

Damit dieser reibungslos beginnt, ergibt es Sinn, Wohnungs- und Jobsuche bereits im Vorfeld zu erledigen. Alternativ planst du ausreichend Zeit ein, um dein Wunschland bei einer Rundreise kennenzulernen. Während dieser kannst du dich spontan für einen Aufenthaltsort entscheiden. Allerdings brauchst du für diese Variante nicht nur zeitliche Flexibilität, sondern auch die nötigen finanziellen Mittel.

Hast du dich schlussendlich für einen Job und eine Bleibe entschieden, kann dein Leben in der Fremde beginnen. Damit du diese möglichst schnell als neue Heimat annehmen kannst, gibt es sinnvolle Tipps zur schnellen Eingewöhnung:
 

1. Freunde dich mit den Locals an

Wer allein in einem fremden Land ist, fühlt sich schnell einsam. Dann ist die Versuchung groß, sich einen Freundeskreis aus „Leidensgenossen“ aufzubauen. Viele Menschen neigen dazu, im Ausland gezielt Bekanntschaften mit Personen aus der Heimat zu suchen. Das muss nicht zwingend schlecht sein. Immerhin geben sie einem wertvolle Tipps, die bei der Eingewöhnung helfen können. Dennoch sollte man sich als Deutscher im Ausland nicht nur deutschsprachigen Freunden und Bekannten zuwenden. Lebt man weiterhin in einer „Deutsch-Bubble“, sinkt der Druck, sich der neuen Kultur und Sprache zuzuwenden. Schlimmstenfalls kann dies das Heimweh verschlimmern und das Eingewöhnen immer wieder hinauszögern.

Möchte man sich schneller in seinem neuen Aufenthaltsort einleben, sind Bekanntschaften mit den Einheimischen sinnvoll. Selbst wenn man sich zunächst nur auf Englisch oder mit Händen und Füßen verständigen kann, hilft die anfängliche Überwindung. Wagst du das Unbekannte und freundest dich mit den Locals an, kannst du dich schneller in deiner neuen Heimat integrieren. Du bekommst beispielsweise Geheimtipps für Freizeitbeschäftigungen und Einkäufe, mit denen du dich schnell selbst wie ein Einheimischer fühlst.
 

2. Beschränke den Kontakt zu den Daheimgebliebenen

Es ist selbstverständlich, dass man sich nach seinen Lieben zu Hause sehnt, wenn man allein ins Ausland reist. Man vermisst Familie, Freunde und Bekannte und möchte am liebsten so viel Kontakt wie möglich halten. Allerdings kann man dabei in die „Heimweh-Falle“ tappen. Je mehr du dich emotional an deine alte Heimat bindest, desto schwerer fällt es, die neue zu akzeptieren. Sinnvoll kann es daher sein, den Kontakt zu den Daheimgebliebenen wenigstens in der ersten Zeit deines Aufenthalts zu beschränken. Stell für dich beispielsweise die Regel auf, nur einmal in der Woche mit Familie und Freunden zu telefonieren.

TIPP: Auf Videotelefonate solltest du in den ersten paar Wochen nach deiner Anreise ins neue Land komplett verzichten. Siehst du deine Lieben regelmäßig auf dem Bildschirm, fällt es umso schwerer, sich wenigstens für die Zeit deines Auslandsaufenthalts von ihnen abzunabeln. Du solltest entsprechende Überlegungen bereits vor deiner Abreise mit deinen Eltern, Geschwistern und Freunden besprechen, um dir die Eingewöhnung im neuen Land einfacher zu gestalten.
 

3. Umarme den Kulturschock

Gewöhnst du dich in einem neuen Land ein, wirst du viele Dinge bemerken, die anders als in Deutschland funktionieren. Um den „Kulturschock“ schneller zu verarbeiten, macht es Sinn, ihn richtig auszuleben. Beginnst du Studium, Praktikum oder Job in der neuen Heimat, solltest du dich schnell integrieren. Meist bist du für die Einheimischen allein deswegen interessant, weil du aus einem anderen Land kommst. Um dich näher kennenzulernen, laden sie dich im besten Fall zu kleinen oder großen Freizeitevents ein.

Bowling am Wochenende, Sportgucken am Freitagabend oder eine kleine Party nach der Arbeit – nimm so viele Einladungen an wie möglich. Dadurch kommst du mit neuen Leuten in Kontakt und lenkst dich vom Heimweh ab. Gleichzeitig lernst du die neue Kultur aus nächster Nähe kennen. Interessierst du dich für eine Freizeitbeschäftigung weniger, kannst du dennoch die Gesellschaft netter Menschen genießen.
 

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