Deutschland gilt als Hochburg der Autoindustrie, der Elektroindustrie und der Maschinenbauer. Doch auch die Pflegebranche nimmt einen immer höheren Stellenwert ein. Wer glaubt, in dieser Berufssparte keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten zu haben, der irrt. Denn gerade als Altenpfleger winken viele Möglichkeiten, Karriere zu machen.

Experten gehen aufgrund des demographischen Wandels sowie des technischen Fortschritts davon aus, dass die Gesundheitsbranche in den nächsten Jahren so stark wachsen wird wie keine andere. Deswegen sucht man in der Altenpflege schon jetzt händeringend Nachwuchskräfte. Das könnten sich Schulabgänger zunutze machen.
 

Als Altenpfleger/in Karriere machen

Offenheit im Umgang mit älteren Menschen sowie Menschen mit Behinderung, soziale Kompetenzen und kulturelle Sensibilität – die Anforderungen an einen Altenpfleger sind groß. Und genauso groß sind auch die Möglichkeiten, die eine Weiterbildung Pflege bietet. Viele Menschen wagen jedoch gar nicht den Schritt in die Pflegebranche. Der Grund dafür: dürftige Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen. Allerdings vergessen viele, dass sie dies ein Stück weit auch selbst in der Hand haben. Experten weisen immer wieder darauf hin, wie wichtig Weiterbildungen sind. Sie helfen dabei, die Karriereleiter nach oben zu klettern – ohne dass dabei in der Pflege das eigentliche Ziel aus den Augen verloren werden muss.

Absolventen aus den Bereichen Pflege, Pflegemanagement und Pflegewissenschaften sind längst nicht mehr nur in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder bei ambulanten Pflegediensten eingestellt. Als Altenpfleger/in eröffnet sich einem mittlerweile ein großes Gebiet an Möglichkeiten. Potentielle Arbeitgeber sind zum Beispiel

  • Krankenkassen
  • Sozialstationen
  • Bildungseinrichtungen
  • Wissenschaftliche Einrichtungen
  • Unternehmensberatungen
  • Unternehmen der Industrie
  • Staatliche Einrichtungen und Behörden
  • Verbände
  • Verlage und Redaktionen
     

Welche Weiterbildungen gibt es in der Pflege?

Eine Weiterbildung eröffnet einem neue berufliche Perspektiven. Eignet man sich neues Fachwissen und entsprechende Qualifikationen an, kann man sich einem neuen Tätigkeitsfeld erschließen. Wir zeigen, welche Pflege-Weiterbildungen es mittlerweile gibt:

  • Assistenz, Betreuung und Helfer in der Altenpflege
  • Behandlungspflege
  • Betreuungskraft
  • Case Manager/in
  • Spezialisierung auf Demenz
  • Einrichtungsleitung
  • Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen (IHK)
  • Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
  • Fachkraft in der häuslichen Pflege
  • Fachkraft in der kultursensiblen Pflege
  • Spezialisierung auf Hygiene
  • Intensivpflege
  • Palliativpflege
  • Pflegeberater
  • Pflegegutachter/in (Sachverständiger)
  • Pflegedienstleitung
  • Praxisanleiter
  • Spezialisierung auf Psychiatrische Pflege und Gerontopsychiatrie
  • Qualitätsmanagement-Beauftragte/r
  • Spezialisierung auf Recht in der Pflege
  • Spezialisierung auf Schmerzmanagement
  • Stations-, Wohn- und Bereichsleitung
     

Fortbildung, Weiterbildung oder Studium?

Grundsätzlich unterschieden werden muss in Fortbildungen, Weiterbildungen und in das Studium. Zur einfacheren Orientierung geben wir einen Überblick über diese drei Karrieremöglichkeiten.

Fortbildungen:
Sie umfassen in der Regel einen oder mehrere Tage. In diesem Zeitraum wird pflegerisches und therapeutisches Fachwissen erworben. Aber auch das Aneignen moderner Kommunikationstechniken oder sich über aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen informieren, ist möglich. Angeboten werden Fortbildungen von Fortbildungsabteilungen und Instituten, von Fachgesellschaften, Schulen und Experten.

Weiterbildung:
Weiterbildungen nehmen mehr Zeit in Anspruch als Fortbildungen. Außerdem gibt es einige Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. In der Regel ist dies eine Ausbildung in einem Pflegeberuf. Für manche Weiterbildungen müssen auch einige Jahre Berufserfahrung mitgebracht werden. Die Weiterbildung hat das Ziel, Fachwissen zu vertiefen und zu erweitern. So wird der Weg bereitet, um danach in speziellen Fachgebieten, wie etwa im Management, in der Intensiv- und Anästhesiepflege oder in der Fachkrankenpflege im Operationsdienst, zu arbeiten.

Studium:
Nach der klassischen Berufsausbildung kann ein Studium angeschlossen werden. Möglich sind etwa Bachelor- und Masterstudiengänge für die Fächer Pädagogik und Management. Für viele ebenso interessant ist das Studium der Pflegewissenschaft, in welchem man sich mit der Praxis des Berufs befasst, Pflegeforschung betreibt und neue Pflegekonzepte entwickelt.

Ein Studium kann natürlich nicht nur nach der Berufsausbildung stattfinden, sondern auch parallel zur Ausbildung.