Wer die Einladung zum ersten Bewerbungsgespräch erhält, der freut sich zunächst. Der Lebenslauf hat das Interesse des potentiellen Arbeitgebers geweckt, die Mühe für das sorgfältig erstellte Anschreiben hat sich ausgezahlt. Doch kurz darauf weicht die Freude einem Gefühl der Unsicherheit. Denn nun gilt es, den Recruiter im Gespräch von sich zu überzeugen.

Viele Bewerber machen sich Sorgen um ihr Abschneiden bei strukturierten Interviews, denn sie wissen nicht genau was sie erwartet. Bei dieser Form des Bewerbungsgesprächs versucht der Recruiter anhand von systematischen Fragen, ein objektives Bild des Kandidaten zu erhalten. Glücklicherweise gibt es einige Themen, die oft zur Sprache kommen und daher gut vorbereitet werden können. Das alleine reicht aber noch nicht. Denn auch das Auftreten des Kandidaten ist entscheidend für den Eindruck, den er beim Personaler hinterlässt. Wer zu viel Unsicherheit zeigt, empfiehlt sich dadurch nicht gerade für eine verantwortungsvolle Aufgabe. Es ist daher sinnvoll, sich vorab nicht nur auf der Sachebene, sondern auch auf der psychologischen Ebene mit dem Interview zu befassen. Diese Tipps helfen dabei, einen überzeugenden Auftritt hinzulegen.
 

Stolperfalle Nerven

Gerade beim ersten Bewerbungsgespräch ist die Gefahr groß, dass die Nerven dazwischenfunken und die Hoffnungen des Kandidaten zunichte machen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn im entscheidenden Moment einfach keine Antwort auf die Frage des Recruiters einfallen will. Oft kommt es auch vor, dass sich Bewerber um Kopf und Kragen reden: Ihre Antworten gehen auf jedes erdenkliche Thema ein, nur nicht auf die Frage die ihnen gestellt wurde. Auf diese Weise stellen sie ihre Wissenslücken offensichtlich zur Schau oder lassen Zweifel an ihrer Auffassungsgabe entstehen. Die Chancen auf den Job schwinden mit jedem weiteren Wort dahin.
 

Entspannung vor dem Termin

Um das zu vermeiden, ist es wichtig, entspannt in das Bewerbungsgespräch zu gehen. Das kann auf verschiedene Arten erreicht werden. Bei manchen Menschen wirken Entspannungsübungen am besten. Andere schwören auf ein Vorbereitungsritual, das vor einer solchen Stresssituation ausgiebig zelebriert wird. Wieder andere setzen einfach auf das Prinzip der Ablenkung. In den Stunden vor dem Gespräch geht es nicht mehr darum, alle Antworten noch einmal durchzugehen. Stattdessen wird eine Tätigkeit gesucht, die Spaß macht und auf andere Gedanken bringt. Welche Methode am besten funktioniert, ist von Person zu Person unterschiedlich. Am besten ist es daher, einige dieser Techniken im Vorfeld bei vergleichbaren Situationen auszuprobieren.
 

Den richtigen Eindruck machen

Auch HR-Mitarbeiter sind Menschen. Deshalb sind sie genau wie die Bewerber empfänglich für den einen oder anderen psychologischen Trick. Betritt der Bewerber das Zimmer fallen als erstes sein Äußeres und die Körpersprache auf. Wer hier punkten kann, hat im weiteren Gesprächsverlauf schon einen großen Vorteil. Nervöse Gesten wie ständiges Berühren des Gesichts sind unbedingt zu vermeiden. Auch, wer sich demonstrativ lässig in den Stuhl lümmelt, dürfte sein Gegenüber eher irritieren. Wer aufrecht, aber nicht angespannt sitzt und eine selbstbewusste Körpersprache an den Tag legt, der wird automatisch auch fachlich besser eingeschätzt. Ein kleiner Trick ist es, den Personaler sympathisch zu finden. Das ist gar nicht weiter schwer, denn bei jedem Menschen lassen sich dafür Gründe finden. Merkt der Recruiter, dass er dem Kandidaten sympathisch ist, erhöht das wiederum seine Sympathie für den Bewerber. Und bei allen Bemühungen moderner Personalabteilungen um Objektivität: Das hat den Karrierechancen noch nie geschadet.

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