Jeden Tag vor einer Klausur und jedes Jahr vor der Ausgabe der Zeugnisse werden viele Schüler von Nervosität erfasst. Habe ich auch genug gelernt? Habe ich mich genug angestrengt? Bekomme ich gute Noten? In der Schule scheinen sich unsere Leistungen und unser Wissen lediglich über unsere Schulnoten zu definieren. Was diese aber wirklich über uns aussagen und wie wichtig sie für uns im weiteren Verlauf unseres Lebens sind, beleuchten wir in diesem Artikel.


"Setzen, 6!"


Das Schulsystem verlangt von uns eine vielfältige Auswahl von Fächern zu belegen. Ab einem gewissen Zeitpunkt lassen sich einige Kurse zwar abwählen, ganz frei sind wir bei unserer Auswahl allerdings nicht. So ist es leider Standard, dass wir auch Fächer auf unserem Stundenplan haben, die uns nicht so liegen. Dass jemand ein Talent für alle Fachrichtungen besitzt und quasi ein Genie auf ganzer Linie darstellt, ist äußerst selten. Hinzu kommen dann noch Stress, Faktoren aus dem Privatleben, Leistungs- und Zeitdruck, Nervosität, irrationale Prüfungsangst, und was das Leben eben so unvorhergesehen zu bieten hat. Da kann es schon mal passieren, dass man eine Klausur in den Sand setzt. Oder mehrere. Oder in bestimmten Fächern sogar immer. Wenn einen das stört, ist das gut, denn es beweist Ehrgeiz. Aber manchmal kann man es einfach nicht besser machen, egal wie sehr man sich bemüht. Nun zu resignieren und sich selbst als „dumm“ und „unfähig“ zu bezeichnen, hilft nicht weiter. Klausuren und Tests fragen doch letztendlich in erster Linie unsere Fähigkeiten ab, Dinge auswendig zu lernen. Jeder hat andere Talente und eine versägte Klausur in einem Fach, mit dem man stets zu kämpfen hat, macht einen noch lange nicht zum Versager. Die eigenen, ganz persönlichen Qualitäten werden in der Schule nicht abgefragt. Aber gerade sie sind das, was einen Menschen ausmacht.


„Nur mit guten Noten kannst du im Leben etwas erreichen!“


Natürlich macht ein gutes Abschlusszeugnis es einem in vielen Situationen leichter, wenn die Schulnoten das erste Kriterium sind, nach dem sich eventuelle Arbeitgeber oder Universitäten ein Bild von einem machen. Doch nur weil der Durchschnitt nicht zum Numerus Clausus passt, heißt das noch lange nicht, dass man mit einigen schlechten Noten auf dem Zeugnis nun auf dem Arbeitsmarkt aufgeschmissen ist. Wartesemester lassen einen auf der Warteliste weiter nach oben rutschen, darüber hinaus gibt es außerdem zahlreiche Studiengänge, die keinen NC besitzen. Man muss sich nur in Ruhe orientieren und über seine Möglichkeiten informieren, dann sind nicht immer nur die Noten das, was zählt. Oftmals kommt es vor allem auf andere Werte an, wie Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit, eine offene Art, und so weiter. Dies gilt für Jobs, Ausbildungsplätze und Bewerbungsgespräche allgemein in gleichem Maße.


Noch ein Tipp: auch die Floskel, dass nur das Abitur als Schulabschluss einen im Leben weiter bringt, ist weit verbreitet. Doch das stimmt nicht und man sollte sich davon nicht verunsichern lassen. Denn oftmals kommt ein guter Haupt- oder Realschulabschluss auf dem Arbeitsmarkt deutlich besser an, als ein schlechtes Abiturzeugnis. Wer also an seine Grenzen stößt sollte dies akzeptieren und das Beste daraus machen.


Macht ihr euch verrückt wenn es um eure Noten geht oder seid ihr da eher entspannt? Ab in die Kommentare mit eurer Einstellung zu dem Thema! (jf/fd)