Sobald du deinen Abschluss in der Tasche hast, stellt sich die Frage, wohin dich dein Weg führen soll: Ausbildung oder Studium? Und welche Fachrichtung ist passend? Besonders gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz bietet die Pflegebranche. Du entscheidest dich mit einer entsprechenden Ausbildung nicht nur dafür, eine Branche mit Fachkräftemangel zu unterstützen – es sprechen noch weitaus mehr Gründe für eine Ausbildung in der Pflege. Wir zeigen, welche das sind.
 

Vorteil 1: Du hast einen sicheren Arbeitsplatz

Die anhaltende Problematik des Fachkräftemangels in Pflegeberufen kannst du zu deinem Vorteil nutzen. Laut Prognosen wird der Bedarf an Pflegekräften bis 2035 stark ansteigen. Das betrifft nicht nur den Bedarf an ambulanten, sondern auch an stationären Pflegekräften. Da kommt die Überarbeitung der Pflegeausbildung wie gerufen. Beste Jobchancen bietet die Generalistische Pflegeausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau. Sie vereint die bislang getrennten Ausbildungsberufe Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Damit bist du nach der Ausbildung breit aufgestellt und kannst in allen Versorgungsbereichen flexibel eingesetzt werden. Du profitierst von Jobsicherheit und vielfältigen Karrieremöglichkeiten.
 

Vorteil 2: Du tust etwas Sinnvolles

Viele Menschen klagen darüber, dass sie unzufrieden im Job sind. Als Pflegefachkraft übst du eine sinnvolle Tätigkeit aus. Du kannst Menschen aller Altersgruppen bei ihrer Genesung unterstützen und aktiv dazu beitragen, dass es ihnen wieder besser geht. Somit leistest du einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität deiner Patienten. Dies wiederum wird auch positive Auswirkungen auf dich haben, denn du hast berechtigterweise das Gefühl, gebraucht zu werden und anderen etwas Gutes zu tun.
 

Vorteil 3: Dein Job ist abwechslungsreich und vielfältig

Die Auswahl an Möglichkeiten in der Pflegebranche ist groß. Ob als Entbindungshelfer schwangere Frauen bis zur Geburt betreuen, in einem Pflegeheim hilfsbedürftige ältere Menschen pflegen, betreuen und beraten oder als Pflegefachmann/-frau von einer universelle Ausbildung und Einsatzmöglichkeit profitieren: Welcher Ausbildungsberuf im medizinischen Bereich am besten zu dir passt, kannst du zum Beispiel über ein Praktikum herausfinden. Wo dich dein Weg in der Pflegebranche auch führen mag – kein Tag wird wie der andere sein, was deinen Job abwechslungsreich und vielfältig macht.
 

Vorteil 4: Du arbeitest im Team

Ohne Teamwork geht es in der Pflege nicht. In der Pflegebranche arbeitest du gemeinsam im Team mit erfahrenem Fachpersonal zusammen. Das macht nicht nur Spaß, sondern schafft auch Raum für neue Ideen und Denkansätze. Solltest du später Lust auf eine berufliche Veränderung haben, hast du ein breites Netzwerk um dich gestreut, das dich unterstützen kann.
 

Vorteil 5: Du bekommst eine angemessene Vergütung

Hat dich das Schulgeld bisher davon abgehalten, eine Ausbildung in der Pflege zu machen, profitierst du nun von einer angemessenen Vergütung. Bei der neuen generalistischen Pflegeausbildung entfällt nicht nur das Schulgeld – du erhältst auch eine angemessene Ausbildungsvergütung. In der Regel ist die Vergütung tarifgebunden: Im ersten Ausbildungsjahr bekommen Azubis im öffentlichen Dienst monatlich ca. 1.165 Euro brutto, im zweiten Lehrjahr ca. 1.230 Euro und im letzten Jahr ca. 1.330 Euro. Wie hoch die Vergütung wirklich ist, hängt vom Bundesland, aber auch von der Klinik oder Institution ab, in welcher du deine Ausbildung absolvierst.
 

Passt ein Beruf in der Pflege zu mir?

Fast jeder Mensch ist früher oder später auf professionelle Hilfe angewiesen. Dies betrifft sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit. Ausgebildete Pflegefachkräfte helfen ihnen dabei, ihren Alltag bestmöglich zu bestreiten. Doch so ehrenwert Pflegeberufe auch sind, sie passen nicht zu jedem.

Wenn du mit dem Gedanken spielst, eine Ausbildung zur Pflegefachkraft zu machen, solltest du vorab überprüfen, ob folgende Eigenschaften auf dich zutreffen:

  • Du bist hilfsbereit und kümmerst dich gerne um andere Menschen.
  • Du bringst Teamfähigkeit mit und kannst gut mit deinen Kollegen zusammenarbeiten.
  • Du solltest dich selbst gut organisieren können, denn ein Job in der Pflege fordert auch.
  • Du bist multitaskingfähig und schaffst es, auch in Stresssituationen nicht den Überblick zu verlieren.
  • Du schreckst nicht davor zurück, viel Verantwortung für pflegebedürftige oder kranke Menschen zu übernehmen.
  • Wenn es darum geht, mal richtig anzupacken und medizinische oder unangenehme Aufgaben zu erfüllen, hast du weder Scheu noch Berührungsangst.
     

Wo und wie arbeiten Pflegekräfte?

Ein Job in der Pflege fordert, gibt einem aber auch unwahrscheinlich viel zurück. Da Patienten rund um die Uhr betreut werden müssen, gehören Berufe in der Pflege zu den klassischen Jobs, bei denen im Schicht- und Bereitschaftsdienst gearbeitet wird. Hierfür gibt es in der Regel Zuschläge, die sich auf deinem Gehaltskonto bemerkbar machen. Viele wissen zudem zu schätzen, dass sie durch die besonderen Arbeitszeiten auch mal unter der Woche tagsüber frei haben. Der Alltag lässt sich so besser planen als bei einem Bürojob. Davon abgesehen bringt ein Pflegeberuf nicht automatisch Schicht- und Bereitschaftsdienst mit sich. Gehört etwa ein ambulanter Pflegedienst, eine Arztpraxis oder eine bestimmte Krankenhausabteilung zu deinen Arbeitgebern, sind auch normale Arbeitszeiten möglich.

Mit der drei Jahre dauernden generalistischen Pflegeausbildung stehen dir nach dem Abschluss viele Wege offen. Je nachdem, ob du dich im dritten Lehrjahr spezialisiert hast oder weiterhin den generalistischen Weg gegangen bist, hast du unterschiedliche Einsatzorte. Entweder arbeitest du im Krankenhaus, in einem Altenheim, verrichtest sinnvolle Arbeit in einem Gesundheitszentrum, stehst Patienten in Pflegeeinrichtungen zur Seite oder nimmst eine Stelle in der ambulanten Pflege oder bei einem Kurzzeit-Pflegedienst an. Um zur Ausbildung zugelassen zu werden, empfiehlt es sich, die Mittlere Reife oder einen gleichwertigen Schulabschluss zu besitzen. Aber auch die Berufsbildungsreife und eine 2-jährige abgeschlossene Berufsausbildung oder alternativ dazu eine abgeschlossene mindestens einjährige Ausbildung in der Pflegehilfe kann dir den Weg in die Pflegebranche ebnen.
 

So sehen die Karriere- und Weiterbildungschancen in der Pflege aus

Wenn du eine Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau machst, heißt dies keineswegs, dass du dein Leben lang dabei bleiben musst. Wer sich nach mehr Abwechslung sehnt oder Karriere machen möchte, schafft mit einer Pflegeausbildung die besten Voraussetzungen dafür. Du kannst dich zum Beispiel für ein duales Studium in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheitsmanagement oder Pflege entscheiden. Oder aber du nimmst ein Studium in der Pflegewissenschaft, in der Pflegepädagogik, im Pflegemanagement, in Advanced Nursing Practice oder in der Palliativpflege auf.

Indem du Fort- und Weiterbildungen besuchst, kannst du verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten wahrnehmen. Zum Beispiel kannst du die Stations-, Wohn- und Bereichsleitung übernehmen. Mit dem Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen kannst du als Qualitätsmanagement-Beauftragter oder als Pflegegutachter arbeiten.


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