Finanzielle Bildung ist ein entscheidender Bestandteil der Vorbereitung auf die Herausforderungen des Erwachsenenlebens. Denn aufgrund steigender Herausforderungen in einer zunehmend komplexen wirtschaftlichen Landschaft ist es unerlässlich, dass man frühzeitig die grundlegenden Konzepte der Finanzwelt verstehen und anwenden kann. Die Diskussion rund um die Integration von Finanzen als Schulfach steht daher bereits heute im Fokus. In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung von Finanzbildung für Schüler und insbesondere die Rolle von Kreditvergleichen und anderen Tools bei der Förderung dieser wichtigen Kompetenz.
 

Finanzbildung – mangelnde Vorbereitung in deutschen Schulen

Die Notwendigkeit einer umfassenden Finanzbildung in deutschen Schulen wird zunehmend deutlich, insbesondere vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen. Eine repräsentative forsa-Befragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass Verbraucher den Mangel an Finanzbildung in deutschen Schulen kritisieren. Insbesondere die fehlende Berücksichtigung von Verbraucherthemen wie …

  • dem klugen Umgang mit Geld,
  • bewussten Medienkonsum, besonders den Umgang mit sozialen Medien
  • sowie bewusstem Einkaufen und Essen wird bemängelt.

Insgesamt 81 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die finanzielle Bildung in Schulen nicht ausreichend ist. Obwohl die Kultusministerkonferenz (KMK) bereits Empfehlungen für die Integration von Verbraucherthemen in den Lehrplan ausgesprochen hat, bleibt die Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Der vzbv ruft daher die Kultus- und Verbraucherschutzministerien dazu auf, dringend zu handeln.

Ramona Pop, Vorständin des vzbv, betont die Bedeutung einer fundierten Finanzbildung für Kinder und Jugendliche, um sie in die Lage zu versetzen, sich informiert durch den Verbraucheralltag zu bewegen:


Kinder und Jugendliche sollten in der Lage sein, sich informiert durch den Verbraucheralltag zu bewegen. Werbeflut und Angebotsvielfalt sind große Herausforderungen, gerade für jüngere Menschen. In der aktuellen Preiskrise ist finanzielle Bildung besonders wichtig. Es überrascht daher nicht, dass Verbraucher:innen gerade dieses Thema in der schulischen Bildung zu kurz kommt.

Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Preiskrisen ist die finanzielle Bildung von entscheidender Bedeutung. Es ist beunruhigend festzustellen, dass gerade der Umgang mit Geld und Versicherungen nicht ausreichend vermittelt wird, um junge Menschen angemessen auf das Alltagsleben vorzubereiten.
 

Gefahren mangelnder Finanzbildung

Die mangelnde Finanzbildung junger Menschen birgt ein breites Spektrum von Risiken und Gefahren. Diese wirken sich nicht nur auf ihre unmittelbare finanzielle Situation aus, sondern können zudem langfristige Konsequenzen beinhalten. Ohne ein fundiertes Verständnis für Finanzkonzepte sind junge Menschen anfälliger für finanzielle Fallstricke und Entscheidungsfehler, welche ihre Zukunft belasten können. Der Mangel an Finanzkompetenz kann zu ungesunden finanziellen Gewohnheiten führen, welche sich negativ auf ihre Lebensqualität und ihr Wohlbefinden auswirken. Dies schließt die Versuchung ein, …

  • über ihre Verhältnisse zu leben,
  • unangemessene Risiken einzugehen
  • oder sich auf riskante finanzielle Produkte einzulassen, die kurzfristig attraktiv erscheinen und langfristig zu erheblichen Verlusten führen können.

Des Weiteren können junge Menschen ohne angemessene Finanzbildung leichter Opfer von betrügerischen Praktiken oder unethischem Verhalten seitens Finanzdienstleistern werden. Zurückzuführen ist dies auf ihre fehlende Kenntnis darüber wie Risiken und Auswirkungen bestimmter Finanzentscheidungen erkannt werden können. Die fehlende Kenntnis kann anschließend zu …

  • finanziellen Verlusten,
  • rechtlichen Problemen
  • und einem Vertrauensverlust in das Finanzsystem führen.

Darüber hinaus können die Auswirkungen mangelnder Finanzbildung über rein finanzielle Aspekte hinausgehen und sich negativ auf die psychische Gesundheit junger Menschen auswirken – da finanzieller Stress, Angstzustände und Selbstzweifel die Folge sein können.
 

Wo Finanzbildung ansetzen sollte

Doch Finanzbildung sollte nicht allein auf Schulen beschränkt sein, sondern auch außerhalb des schulischen Rahmens gefördert werden. Neben dem traditionellen Bildungssystem können verschiedene Institutionen und andere Orte zur Vermittlung finanzieller Kompetenzen beitragen.

Insbesondere das Elternhaus spielt eine entscheidende Rolle in der Vermittlung von Finanzwissen.

Studien zeigen, dass wohlhabende Familien häufiger über Geld sprechen als Familien mit geringeren finanziellen Mitteln. Zudem prägt das Verhalten der Eltern den Umgang ihrer Kinder mit Finanzen maßgeblich. Untersuchungen haben gezeigt, dass Väter tendenziell eher mit ihren Söhnen über Finanzthemen sprechen als mit ihren Töchtern, während Mütter im Durchschnitt überhaupt nicht über Geld sprechen. Auch bei Schenkungen und Erbschaften werden Söhne oft bevorzugt, was zu einer weiteren Verstärkung finanzieller Ungleichheiten führen kann. Daher ist es entscheidend, Eltern sowohl in Bezug auf ihre eigenen Finanzen als auch auf den Umgang mit Geldgesprächen mit ihren Kindern zu schulen, um langfristig positive Auswirkungen auf die finanzielle Bildung von Familien zu erzielen.

Darüber hinaus ist situationsbezogenes und lebenslanges Lernen von großer Bedeutung.

Menschen behalten Wissen besser, wenn sie es unmittelbar anwenden können. Daher ist es wichtig, neben der schulischen Bildung eine Strategie für lebenslange Finanzbildung zu entwickeln. Themen wie das erste eigene Einkommen, Familiengründung, Immobilieninvestitionen und die Vorbereitung auf den Ruhestand sind lebenswichtige Bereiche, in denen Finanzbildung notwendig ist.

Neben Schulen, dem Zuhause und situationsbezogenen und lebenslangen Lernen sollten auch andere Institutionen und Medien in die Vermittlung von Finanzwissen einbezogen werden.

So können auch Institutionen wie Berufs- und Hochschulen, Universitäten, Ausbildungsbetriebe und Arbeitgeber Finanzwissen weitergeben. Kreative Ansätze, wie die Integration von Finanzthemen in populäre Medienformate oder Fernsehserien, können darüber hinaus dazu beitragen, verschiedene Zielgruppen zu erreichen und Finanzbildung auf breiter Ebene umzusetzen. Durch eine Vielzahl von Ansätzen und Kanälen kann Finanzbildung effektiv in unterschiedlichen Lebensphasen und für verschiedene Bevölkerungsgruppen vermittelt werden.
 

Eigeninitiative: Finanzwissen gezielt Online erhalten

Online gibt es ein breit gefächertes Angebot an Informationen rund um die Finanzbildung. Für den Erhalt von Wissen benötigt es lediglich eine gewisse Eigeninitiative. Durch die Nutzung von digitalen Tools, Online-Kursen, Blogs, Podcasts und Webinaren können Individuen ihre finanzielle Bildung gezielt vorantreiben. Dabei können sie sich nach Belieben Fachwissen aneignen und sich so eigenständig im Umgang mit Finanzen sensibilisieren.

So kann man beispielsweise Kredite und Darlehen im Online-Vergleich zu Rate ziehen, um zu lernen, wie man fundierte finanzielle Entscheidungen trifft. Durch diese Vergleichsmöglichkeiten können Menschen die besten Konditionen und Angebote identifizieren, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen und gleichzeitig ihre Kenntnisse über die Kosten, Bedingungen und Risiken von Krediten und Darlehen zu vertiefen.

Insgesamt können werdende Erwachsene mit einer Vielzahl von Ressourcen im Netz ihre Kenntnisse erweitern. Für die Entwicklung eines soliden Grundverständnisses sollten neben den ersten Berührungen zu Krediten, Darlehen und ihren Risiken weitere Finanzthemen beleuchtet werden. Einige besonders interessante Bereiche des Finanzwissens könnten sein:

  • 1. Budgetierung und Finanzplanung

Kindern den Wert von Geld näher zu bringen ist wichtig. Schülern gilt es in diesem Zusammenhang beizubringen, wie man ein Budget erstellt und verwaltet, um Einnahmen und Ausgaben effektiv zu verwalten. Ein Verständnis für die Bedeutung von langfristiger Finanzplanung und Zielsetzung ist für das spätere Berufsleben unerlässlich.

  • 2. Schuldenmanagement

Zur Finanzbildung sollten auch Kenntnisse über verschiedene Arten von Schulden wie Studentenkredite und Kreditkarten sowie Strategien zur Schuldenabbau gehören. Ein Verständnis für die Auswirkungen von Zinsen und Gebühren auf Schulden ist ebenfalls entscheidend für eine solide finanzielle Grundlage.

  • 3. Spar- und Investitionsstrategien

Auch das Erlernen der Grundlagen der Geldanlage ist wichtig – darunter Sparkonten, Investmentfonds, Aktien und Anleihen. Es ist wichtig, Risikomanagement und Diversifikation von Investitionen zu verstehen sowie langfristige Anlagestrategien und den Einfluss von Inflation und Renditen auf die Vermögensbildung zu berücksichtigen.

  • 4. Steuern und Versicherungen

Teil der Finanzbildung ist auch das Erlernen grundlegender Kenntnisse über Steuersysteme und steuerliche Verpflichtungen wie Einkommenssteuern und Sozialversicherungsbeiträge. Zudem ist das Verständnis für die Bedeutung von Versicherungen wie Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung und Lebensversicherung für die finanzielle Absicherung von entscheidender Bedeutung.

  • 5. Lebensereignisse und finanzielle Planung

Zur Finanzbildung sollten auch die finanziellen Auswirkungen wichtiger Lebensereignisse wie Hochzeit, Hauskauf, Geburt von Kindern und Ruhestand vermittelt werden. Ebenso wichtig ist die Planung für langfristige finanzielle Ziele wie Eigenheimbesitz, Ausbildung der Kinder und Ruhestandsersparnisse, um eine finanziell sichere Zukunft zu gewährleisten.

  • 6. Finanzpsychologie und emotionale Intelligenz

Ein umfassendes Finanzbildungskonzept sollte auch das Bewusstsein für die psychologischen Aspekte des Geldmanagements umfassen, darunter Impulskäufe, Geldmuster und finanzielles Stressmanagement. Die Entwicklung von emotionaler Intelligenz im Umgang mit Geld und finanziellen Entscheidungen ist ebenso entscheidend für eine gesunde finanzielle Lebensführung.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Finanzbildung?

Finanzbildung ist ein lebenslanger Prozess, der idealerweise bereits in jungen Jahren beginnt. Bereits ab einem frühen Alter können Kinder grundlegende Konzepte wie Sparen, Budgetierung und der Wert des Geldes erlernen. Je früher sie ein Verständnis für Finanzen entwickeln, desto besser können sie ihre finanzielle Zukunft gestalten.


Langfristige Auswirkungen von Finanzbildung auf junge Menschen

Abschließend sollte Finanzbildung ernst genommen werden. Denn sie ist maßgeblich für den späteren Erfolg im Erwachsenenleben verantwortlich und hat weitreichende Auswirkungen auf die finanzielle Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen:

Durch eine solide Finanzbildung können sie nicht nur ihre unmittelbaren finanziellen Ziele erreichen, sondern auch langfristige finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit aufbauen. Ein fundiertes Verständnis für Finanzkonzepte wie Budgetierung, Investitionen und Risikomanagement ermöglicht es ihnen, fundierte Entscheidungen über Geldanlagen, Versicherungen und Altersvorsorge zu treffen. Dies trägt dazu bei, finanzielle Engpässe zu vermeiden und langfristige finanzielle Ziele wie den Kauf eines Eigenheims oder die Ausbildung ihrer Kinder zu realisieren.

Darüber hinaus befähigt eine gute Finanzbildung junge Menschen, sich vor finanziellen Risiken zu schützen und wirtschaftliche Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Sie sind besser in der Lage, sich an veränderte wirtschaftliche Bedingungen anzupassen und finanzielle Chancen zu erkennen und zu nutzen. Langfristig trägt eine fundierte Finanzbildung nicht nur zum persönlichen Wohlbefinden der jungen Menschen bei, sondern stärkt auch die Wirtschaft und fördert sozialen Wohlstand. Zudem können gut informierte Bürger dazu beitragen, die finanzielle Bildung der nächsten Generation zu verbessern und die Gesellschaft insgesamt zu stärken.


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