Viele junge Schulabsolventen stellen sich bereits in den letzten Jahren auf dem Weg zum Abschluss die große Frage, wohin der Weg „danach“ gehen soll. Natürlich stehen einem Absolventen sehr viele Türen offen, doch ist nicht gerade diese Vielzahl an Möglichkeiten auch eine Herausforderung? Nicht selten fällt die Entscheidung über den weiteren Werdegang ganz grundsätzlich schwer oder es gibt ein Problem bei der Zukunftsvision. Wer beispielsweise einige Zeit im Ausland studieren möchte, muss dafür meist deutlich mehr berappen, als in der Heimat – doch wie lässt sich dieser Traum vom Auslandsstudium eigentlich finanzieren? Wo liegen die beliebtesten Orte, um ein Auslandsstudium zu absolvieren und mit welchen Kosten ist zu rechnen?
 

Finanzierungsmöglichkeiten für das Auslandsstudium


Du interessierst dich für einen Studiengang im Ausland, im Traumland oder an der Traum-Uni deiner Wahl, allerdings bist du dir nicht sicher, wie du dieses Auslandsabenteuer finanzieren sollst? Folgende Möglichkeiten sind möglich, um an eine Finanzspritze zu kommen:
 

1.    Der Studienkredit

Kredite sind dir womöglich aus der großen Finanzwelt bekannt. Es gibt sie maßgeschneidert für größere Anschaffungen, wie etwa für ein Haus oder ein Auto, oder für die Weiter- oder Ausbildung. Es gibt diverse Geldgeber, die spezielle Studienkredite vergeben. Oder du informierst dich im Kreditvergleich über einen Kredit, den du zur freien Verwendung hast. Dieser könnte dir beispielsweise helfen, deine Fixkosten während des Auslandsstudiums zu decken.
 

2.    Das Erasmus-Programm

Auch von der Seite der europäischen Union könntest du Unterstützung bekommen. Die Fördermöglichkeiten im Erasmus-Plus-Programm sind vielseitig. Die Herausforderung besteht allerdings darin, ins Erasmus-Programm aufgenommen zu werden. Die Teilnahme ist nämlich an Bedingungen geknüpft: Mit Erasmus ins Ausland kommen diejenigen, die sich für eine Erasmus-Partnerschule im Ausland entscheiden, sich dort bewerben und eine Zusage bekommen. Zeitgleich muss die Zusage zur Erasmus-Förderung eintrudeln – dann geht es mit finanzieller Unterstützung ins Ausland. Dafür muss Erasmus nicht erst eine Option sein, wenn du an der Uni bist. Bereits Schülerinnen und Schüler bzw. Jugendliche werden im Rahmen des Erasmus-Programms gefördert. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, dass du bei deinem Praktikum finanziell unterstützt wirst. Die Zuschusshöhe richtet sich danach, wie teuer das Leben und das Studium im Ausland sind.
 

3.    Das Auslands-Bafög

Das Auslands-Bafög wird vom Bund gestellt und soll dein Studium mit einer Finanzspritze unterstützen. Die klassische Bafög-Förderung wird nach dem Einkommen deiner Eltern berechnet und unterliegt einigen Auflagen. Keine Bafög-Förderung zu erhalten, muss dabei nicht zwingend heißen, dass du kein Auslands-Bafög bekommst. Deswegen lohnt es sich in jedem Fall, einen Antrag zu stellen. Nachdem du alle Anträge ausgefüllt hast, bekommst du auch einen Bescheid, aus dem die Höhe deines Auslands-Bafögs hervorgeht. So flexibel wie ein Studienkredit ist das Auslands-Bafög allerdings nicht. Welche Förderung möglich ist, hängt beispielsweise auch von der Art des Aufenthalts und vom Gastland ab.
 

4.    Das Stipendium

Du hast gute Noten und willst durch das Auslandsstudium deinen Lebenslauf noch weiter pushen? Ein Stipendium könnte dir dabei helfen, genau dies zu verwirklichen. Das Stipendium muss von dir nicht zurückgezahlt werden und ist somit bei sehr vielen beliebt, die ein Auslandsstudium planen und anstreben. Natürlich fragst du dich jetzt, wer denn die Kosten für dieses Stipendium übernimmt. Verschiedenste Akteure sind für die Vergabe von Stipendien verantwortlich, darunter beispielsweise Hochschulen, Unternehmen oder auch Stiftungen. Auf ein Stipendium musst du dich bewerben oder du wirst von deinem Dozenten vorgeschlagen. In den allermeisten Fällen geschieht dies in schriftlicher Form.
 

5.    Studienfonds

Geld aus Studienfonds kannst du mit verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten kombinieren. Das Prinzip des Studienfonds unterscheidet sich ganz deutlich von einem Stipendium, denn Geld aus einem Fonds musst du zurückbezahlen. Je nachdem wie schnell du die Rückzahlung nach der Ausbildung stemmen kannst, sollst du das Geld zeitnah zurückzahlen, da ähnlich wie bei einem Generationenvertrag das System funktionieren soll und der nächste Student durch deine Rückzahlung eine Finanzspritze erhält. Der Studienfonds soll dir somit komplett unabhängig von deinen oder den finanziellen Möglichkeiten deiner Eltern das Auslandsstudium ermöglichen. Bei der Rückzahlung sollst du dich nicht verschulden, was durch flexible und an dein Einkommen angepasste Raten möglich wird.
 

Die beliebtesten Orte, um im Ausland zu studieren


Setzt du auf einen Studienkredit oder einen Kredit zur freien Verwendung, hast du einen entscheidenden Vorteil: Du bist frei in der Wahl deines Ziels im Auslands. Und auch was du genau im Ausland zu tun gedenkst, ist dann ganz alleine deine Angelegenheit.

Nun kannst du nach einem Ort suchen, an dem du dein Studium für ein Jahr oder auch länger absolvieren kannst. Natürlich sind bei den meisten Studierenden die großen Metropolen am beliebtesten – große Städte, wie beispielsweise London oder auch Paris. Sonnenverwöhnten Länder, wie Spanien oder Italien, stehen auf den Wunschlisten ebenso ganz oben. Wenn du Interesse daran hast, dich außerhalb der EU zu bewegen, wirst du womöglich in Australien oder Japan fündig werden.

Da dein Budget vermutlich nicht unbegrenzt ist, könnte es durchaus sinnvoll sein, die Zielregion mit Blick auf die Lebenshaltungskosten dort auszuwählen. Europäische Metropolen sind bekannterweise sehr teuer, was die gängigen Lebenshaltungskosten betrifft. Hier musst du deutlich mehr Budget jeden Monat einplanen als in beispielsweise osteuropäischen Ländern wie in Polen oder in Tschechien. Auch Australien oder Japan sind interessant und reizvoll für viele junge Menschen, jedoch darfst du nicht vergessen, dass alleine der Flug in diese Länder sehr teuer ist und auch hier teure Metropolen auf dich warten.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Da du neben dem Studium vielleicht nicht immer den Nerv und die Zeit dazu aufbringen kannst, dir mit einem Nebenjob das Auslandsstudium zu finanzieren, gilt es im Vorfeld durchzurechnen, was im Ausland an Kosten auf dich zukommen wird. Die Finanzierung deines Auslandsaufenthaltes sollte im Vorfeld stehen – nur so kannst du deine Zeit „abroad“ auch wirklich genießen.

Damit am Ende des Monats oder nach der Rückkehr in die Heimat nicht noch eine bittere Überraschung wartet, hilft dir die folgende Liste an monatlichen Kosten dabei, deinen Auslandsaufenthalt zu kalkulieren:
 

  • Kosten für die Miete. Ganz egal, ob du die Miete für eine kleine Wohnung, für ein Zimmer in einem Studentenwohnheim oder für ein WG-Zimmer bezahlen musst – diese Kosten fallen ganz sicher an. Tipp: Hier kannst nach deiner Zusage an der Universität deiner Wahl direkt eine Anfrage stellen. Oftmals können dir günstige Unterkünfte direkt vermittelt werden.
     
  • Kosten für die Verpflegung. Natürlich kannst du nicht nur vom Duft der Ferne leben. In den Unis kannst du oftmals in der Mensa speisen, aber auch am Wochenende oder abends willst du natürlich nicht vor einem leeren Kühlschrank stehen. Findest du einen Platz in der WG oder in einem Studentenheim, kannst du dir die Kosten für den Wocheneinkauf mit deinen Mitbewohnern teilen.
     
  • Kosten für Verkehrsmittel. Falls du im nähren Ausland bleibst und ohnehin einen fahrbaren Untersatz hast, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du mit dem eigenen Auto anreist. Ist das nicht der Fall, bist du auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, die natürlich auch Geld kosten. Meist ist das Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zwar langwieriger, aber deutlich günstiger: Auch mithilfe von Fahrgemeinschaften lässt sich Geld sparen.
     
  • Kosten für die Freizeitgestaltung. Du bist nicht nur zum Lernen in dieser für dich neuen Umgebung und der Universität deiner Wahl. Natürlich möchtest du auch Land und Leute kennenlernen und dich an der einen oder anderen Freizeitaktivität beteiligen. Gerade in den großen Metropolen sind Restaurant- oder Barbesuche eher kostspieliger als einfache Unternehmungen im Freien.
     
  • Kosten für Versicherungen, Visum, Dokumente. Ein Punkt, den du nicht ganz außer Acht lassen solltest, sind die Kosten für formelle Unterlagen und Dokumente. Sowohl für eine Auslands-, Haftpflicht- oder Krankenversicherung als auch für andere Aufenthaltsdokumente fallen Kosten an. Für das Ausstellen von Zertifikaten wird in manchen Ländern zusätzlich eine Gebühr fällig, welche auch mit eingeplant werden sollte.
     

Fazit: Ein Auslandsstudium ist heutzutage nahezu für jeden möglich


Wenn du deine Studi-Zeit im Ausland verbringen möchtest oder einfach nur ein Highlight in deinem Lebenslauf setzen möchtest, solltest du den Schritt wagen und ein Auslandssemester einlegen. Die Auswahl der Universität wird durch den Studiengang und die finanziellen Rahmenbedingungen meist von vornherein etwas abgesteckt. Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass sich der eine oder andere aus deinem Umfeld ebenfalls für einen Auslandsaufenthalt dieser Art interessiert und ihr könnt euch vorab schon zusammenschließen.

Auch Foren im Internet bieten die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten und jenen, die bereit sind über ihre eigenen Auslandserfahrungen zu berichten. So sollte deinem Auslandsaufenthalt und dem Studium an einer anderen Universität nichts im Wege stehen. Damit es eine unvergessliche Zeit für dich wird und du dich nicht um Finanzielles sorgen musst, gilt lediglich: Kümmere dich im Vorfeld um die Finanzierung. Dann kannst du die Zeit im Ausland in vollen Zügen genießen.


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