Mit 15 nicht mehr Zuhause wohnen, das klingt für viele ungewohnt. Für Internatskinder ist das aber völlig normal. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Freizeit empfindet dort niemand als störend. Hier ein kurzer Einblick in das Leben von Internatsschülern und warum du vielleicht mal ein Jahr im Internat leben solltest.


Durchgeplanter Tagesablauf


Aufstehen, Frühstück, Kirche oder morgendliche Ansprache (variiert je nach Internat), Unterricht – das wirkt auf den ersten Blick sehr durchgeplant. Man kommt dadurch aber in eine Tagesroutine, die dem eigenen Lernverhalten guttut und mit der man sich an einen regelmäßigen Lernrhythmus gewöhnt.


Sport und Freizeit


Das wohl angenehmste am Internatsleben ist die problemlose Balance zwischen Freizeit und Schule. So ist in vielen Internaten die Teilnahme an einer der angebotenen Sportarten Pflicht und im Tagesablauf integriert, sodass du einen täglichen Ausgleich zu dem Schulalltag hast. Zudem macht dir der Sport noch viel mehr Spaß, wenn du mit deinen Freunden gemeinsam trainieren kannst. Auch das Erlernen von Musikinstrumenten ist in vielen Internaten kein Problem, auch die Musikstunden und Übungszeiten lassen sich einfach in deinen Tagesablauf integrieren.


Hausaufgaben: Keine Ablenkung, kein Problem!


Seien wir doch mal ehrlich: Selbstdisziplin ist nicht jedermanns Stärke, umso schwerer ist es sich auf den Aufsatz zu konzentrieren, wenn doch neben einem das Handy liegt, welches leise „Facebook!“, „Instagram!“ und „Youtube“ flüstert. Und wenn du nachgibst dauert die Entstehung des Aufsatzes noch länger, denn man kann ja einmal kurz nachsehen, was so passiert... Damit ist im Internat Schluss. Durch allgemeine Hausaufgabenzeiten, die du mit deinen Klassenkameraden meist zusammen in Stillarbeit in einem Raum erledigst, entsteht eine Gruppendynamik in der auch der mitgezogen wird, der sich am leichtesten Ablenken lässt. Auch Nachhilfe kann problemlos in diese Hausaufgabenzeit eingeplant werden und so geht auch keine Freizeit dafür drauf.


Leben in einer großen Familie


Natürlich gibt es Streit und Tränen und manchmal wirst du dir wünschen einfach deine Ruhe zu haben und dich verkriechen zu können. Du wirst Rückzugsorte finden und andere Möglichkeiten Dampf abzulassen, als durch direkte Konfrontation. Du lernst für das Leben wichtige Lektionen, die du noch oft brauchen wirst, wie zum Beispiel das Beachten von Privatsphäre, Respekt vor anderen, Lesen von Stimmungen und Entschuldigen. Und alles hat auch noch eine gute Seite: Nach jedem Streit gibt es eine Versöhnung und nach jeder Träne wieder ein Lachen. Mit deinen Freunden zusammenzuwohnen führt zwar zu Reibereien, aber auch zu genauso viel Lachen und Spaß. Und wenn etwas Trauriges passiert, hast du immer eine große Familie um dich herum, die dir hilft und dich tröstet.


Und wozu das Ganze?


Sich von Zuhause abkoppeln hat einen sehr guten Einfluss auf das Erlernen von Selbstständigkeit, jedoch ist im Internat immer jemand da, wenn es doch mal hakt. In manchen Fällen tut dir vielleicht ein Tapetenwechsel mal gut, wenn es seit Längerem in der Schule nicht mehr funktioniert oder du große Probleme mit deinen Klassenkameraden hast (zum Beispiel in Form von Mobbing). Oder vielleicht möchtest du ja ein Auslandsjahr verbringen und bist Gastfamilien gegenüber skeptisch?


Hat jemand von euch im Internat gewohnt und lustige Sachen erlebt? Wenn ja, teilt doch eure Erlebnisse in den Kommentaren! Wir sind gespannt! (ng/fd)