Die Corona-Pandemie hat den Online-Unterricht ins Auge der Öffentlichkeit gerückt, die Idee ist jedoch nicht neu. Schon seit den 90ern lernen Schüler mithilfe elektronischer Technologien und Medien. Der technische Fortschritt hat die Möglichkeiten des digitalen Lernens über die Jahre erweitert. Doch welche Vorteile bietet der Online-Unterricht überhaupt und was ist für den Lernerfolg ausschlaggebend?

Heute liegt E-Learning im Trend und vermittelt Schülern Wissen aus allen Bereichen: Der schulische Mathe- und Deutschunterricht wird unter Aufsicht von Lehrern am Bildschirm durchgeführt, fehlendes Wissen aus dem Englischunterricht online in der Nachhilfe aufgeholt, mit YouTube-Videos das Geschichtswissen aufgebessert oder in einem freiwilligen Kurs in Informatik an einer Online-Akademie auf die spätere Ausbildung vorbereitet. Künftig dürfte auch VR-Technologie dazu beitragen, das Gelernte zu veranschaulichen.
 

Diese Vorteile bietet der Online-Unterricht

Viele Vorteile beim online Lernen sind technischer Natur: Lehrveranstaltungen lassen sich aufzeichnen, um abrufbar zu bleiben, während andere Inhalte täglich angepasst werden können, sollten sich relevante Neuerungen ergeben.

Flexibilität zeigt sich auch bei den Möglichkeiten zur Personalisierung: Aufgaben liefern direkt Feedback, werden bei mangelhaften Lösungsversuchen wiederholt und spiegeln so den Fortschritt wider. Schüler organisieren die Reihenfolge vieler Lerneinheiten selbst und steigen mit Themen ein, die sie interessieren. Das fördert die Motivation. Gleichzeitig stellt das Feedback heraus, wo sie Wissenslücken haben. Sind Lehrer/Lehrerin technisch versiert, bieten sie alternative Aufgabensätze für unterschiedliche Lerntypen.

Online-Unterricht hat einen weiteren, fast schon banalen Vorteil: Ob Schule oder Nachhilfe, im Gegensatz zum Präsenzunterricht fallen weder Fahrtzeit noch -kosten an. So bleiben Schüler zeitlich und örtlich flexibler.
 

Erfolgsfaktoren für den Online-Unterricht

An Universitäten, Fernschulen und in beruflichen Weiterbildungen ist das online Lernen gang und gäbe. Bei Schülern sah das lange anders aus. Digitale Medien wurden oft nur zu Recherche- und Präsentationszwecken genutzt. Heute sind die Aufgaben weiter gefächert. Studien haben jedoch gezeigt, dass Schüler vor allem außerhalb der Schulzeit digitale Medien zum Lernen nutzen: Bereits 2015 nutzten mehr als zwei Drittel digitale Lernangebote in ihrer Freizeit. Auch für den Nachhilfeunterricht werden häufig online Kursprogramme gewählt.

Egal ob in der Freizeit, bei der Nachhilfe oder in der Schule, damit das Lernen von Erfolg gekrönt ist, müssen einige Anforderungen erfüllt sein. Schüler müssen Selbstdisziplin aufbringen. Diese entwickelt sich mit der Zeit von selbst, ihr Fehlen kann zu Beginn aber Schwierigkeiten verursachen. Abhilfe schaffen klar definierte Zwischenziele und im Kalender eingetragene Lernpläne. Lehrer können unterstützen, indem sie Ziele feststecken und durch Methoden wie Level oder Punktesysteme nachverfolgbar machen. Erfolg hemmende Ablenkungen wie Werbung oder Social Media können durch Filter minimiert werden. Gleichzeitig sollten auch Pausenzeiten nicht vergessen werden, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.

Lehrern fällt die Aufgabe zu, das richtige Material auszuwählen oder zu erstellen. Multimediale Angebote führen zu mehr Erfolg, da sie das Interesse der Schüler wecken und verschiedene Lernstile ansprechen. Gerade beim Erlernen praktischer Fähigkeiten sind sie wichtig, da diese tendenziell mehr Probleme bereiten. Englisch-Lehrer/innen beispielsweise, die am Hörverstehen und Sprechen arbeiten, können Videos und Podcasts mit interaktiven Webseiten und eigenen Tonaufnahmen kombinieren. Neben der Interaktion mit dem Material ist auch die Interaktion mit der Lehrkraft und den Mitschülern wichtig. Der online-basierte Unterricht löst schnell ein Gefühl der Isolation aus. Gruppenaufgaben helfen gegen diesen Trend zu steuern.



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